Die Endlösung der Judenfrage
in Belgien : Dokumente

Serge Klarsfeld et Maxime Steinberg (éds.)

The Beate Klarsfeld Foundation, Paris 1980.
Reproduction interdite sauf pour usage personnel

Page 140SommairePage 142
        

Page 141

        

Le texte qui suit, correspondant à la page affichée, a été généré automatiquement par un programme de reconnaissance optique de caractères et comprend des imperfections qui seront corrigées au fil du temps.

The following text has been extracted from the displayed page by an OCR program. It is very imperfect for the moment but will be improved with time.

- 141 -

Dar Vertreter des Auswärtigen Amtes in Den Haag berichtete
. am 13. August 1942 nach Borlin (BA X. Urteil Seite 193 ~.).
die Judenaobaft trete zu den wöchentlichen Transporten
nicht mehr an, nachdem s1e dab1ntergekommen 8e1, "was bei
dem Abtranaport bzw. dem Arbe1tse1nsatz 1m Osten gespielt"
werde.

-
Auch in BrUssel erkannte wen bald, daß der angebliche Ar-
be1tse1npatz nur ein VOIWand fUr die VersohleppuDg war. X.oh-
dem die Tran"porte aus dem lager Kacheln am 4. August 1942
begonnen hatten, sohrieb der M1J1tärbetehlsbaber Bchon 1m
Tätigkeitsberioht Ur. 21 vom 15. September 1942 (BA I 212
t.): "Die .A..kt10D wurde zunäohst als Arbe1ts81DBatzmeBnehme
durchgeführt und erstreckte sich daher vor allem auf arbeita-
e1neatztHb1ge Juden und Jüdinnen. Erst autgrund späterer
W.la1Jngan des Re1chss1cherhe1tehauptamtee erhielt a1e den
ChareJctar einer allgemeinen Evakuierung der Juden, 80 daß
daher in letzter Zeit auch nicht voll arbeitsfähige Juden
abtransportiert werden." In einem Erlaß vom 25. September
1942 (BA I 214 a f.) wies der Kilitärbefehlshsber die Ober-
teld- und P'eldkomendanturen darauf bin, daß "nach dem bis-
her durchge:ft1hrten Arbeitseinsatz von 10.000 Juden 1m Osten"
jetzt "die THllige Evakuie~)ng der Juden aUB d.m Befehls-
bereich in Angriff genommen" werde. Zoepf, der Leiter des

Judanreferats in Den Baag, sprach in einem Jahresbericht
vom 31. Dezember 1942 (BA X, Urteil Seite 204 f.) von don
"noch steigenden psychologischen und techn1schen Schwierig-
keiien einer Rad1kallösung" Wld davon, daß 1942 "die plan-
mäßige Abschiebung der Juden 1m Rabmen der zentralen Europa-
!.Hsung in Angeift genommen" worden sei. UnterstunntUhrer
Werner von der Dienststelle des BdS in Den HaAg hielt sm
9. Juli 1943 für die Akten test. daß Sturmbannfilbrer Günther
bei e1ner Besprechung im RSHA geäußert habe, der Jude, der
ausschließlich schuld an diesem Kriege sei, müsse aus Europa
ent.ternt werden "ob steril1s1ert oder n1cht" (BA X, Urteil
Seite 382 f.).